Erkennt euer Selbst

Sathya Sai Baba

Ansprachen aus dem Jahr 2009

 

1. Aufl. 2010, 137 Seiten, kartoniert, Bestell-Nr. 1013

ISBN 978-3-932957-61-1

 

Ausschnitt aus der Shivaratri-Ansprache 2009

 

Wenn der formlose Gott eine Form annimmt, ist es für die Menschen natürlich, über diese Form zu meditieren und sie anzubeten. Wenn sie das tun, gibt es den Menschen große Zufriedenheit und sie erfahren Glückseligkeit dabei. Es ist in Ordnung, solange diese Form verbleibt. Wenn diese göttliche Form erst einmal zu existieren aufhört, was werdet ihr tun? Das Glück und die  Glückseligkeit, die aus der Verehrung einer bestimmten Form Gottes entstehen, sind nur aus eurer Illusion geboren. Die physischen Hüllen dauern eine bestimmte Zeitspanne an und hören dann auf zu existieren. Später nimmt das Göttliche andere Formen an. Ihr seid zum Beispiel jetzt an diesen physischen Körper gebunden. Ihr verehrt diesen Körper und bezieht große Zufriedenheit und Glückseligkeit daraus. Aber nach einiger Zeit könnte dieser Körper verschwinden, wie die früheren Avatare. Ihr solltet dann nicht traurig sein. Wenn der göttliche Atman, der in diesem physischen Körper inkarniert ist, seinen ewigen Wohnsitz erreicht, ist das eine freudige Angelegenheit, keine traurige. (…) Dieser Körper besteht aus den fünf Elementen und wird früher oder später vergehen, aber sein Bewohner kennt weder Geburt noch Tod. Der Bewohner hat überhaupt keine Bindung und ist der ewige Zeuge. Tatsächlich ist der Bewohner, der die Form des Atman hat, wahrhaftig Gott. Ihr solltet deshalb niemals den physischen Körper für dauerhaft halten. Die Körper erscheinen  entsprechend der Zeit und den Umständen. Wenn die vorgeschriebene Zeit abgelaufen ist, verschwinden sie einfach. Sogar die durch den physischen Körper gemachten Erfahrungen verschwinden. (…) Nehmt das Beispiel einer elektrischen Glühbirne. Jede Birne hat eine besondere Wattzahl, die eine begrenzte Zeitspanne funktioniert. Die Avatare gleichen diesen Glühbirnen. Gott hat sich über eine Zeitspanne hinweg in der Form verschiedener Avatare inkarniert. Ihr solltet nicht an die physische Gestalt eines bestimmten Avatars gebunden sein, sondern eher an das formlose, eigenschaftslose Höchste Göttliche (parabrahman), das sich in verschiedenen Zeitaltern als verschiedene Avatare inkarnierte. Ihr wurdet als Säugling geboren und seid zum Kind, Jugendlichen und älteren Menschen herangewachsen. All diese verschiedenen Lebensstadien gelten nur für eine begrenzte Zeitspanne. Aber ihr, als Individuum, existiertet in all den verschiedenen Stadien. Die Avatare kommen, erfüllen ihre Mission und verschwinden. Ihr müsst deshalb über das Göttliche meditieren, das wahr und ewig ist.