Botschaft für den Westen
Sathya Sai Baba
Bhagavan Shri Sathya Sai Baba hat über Jahrzehnte hinweg immer wieder Ansprachen gehalten, zu denen er eigens Gruppen von Devotees aus Übersee zusammengerufen hat – allerdings sind nur wenige dieser spontan gehaltenen Ansprachen aufgezeichnet worden. Im Wissen, dass westliche Devotees einen anderen kulturellen Hintergrund haben als jene, die in Indien geboren und in der indischen Tradition aufgewachsen sind, hat Sai Baba seine Ansprachen auf die westlichen Devotees abgestimmt und ist speziell auf deren Überzeugungen und Anliegen eingegangen. Diese wunderbaren Ansprachen haben das Leben jener, die sie gehört haben, tief berührt.
Damit der Segen dieser wenigen aufgezeichneten Ansprachen noch mehr Devotees erreichen kann, haben Mitglieder aus den Sathya-Sai-Baba-Zentren in Nordkalifornien und Nevada (USA) sie in einem Buch zusammengestellt.
Ergänzt wurde diese Sammlung von Ansprachen um das Transkript des Tonbands C-016 der SAI Foundation (USA) mit der Ansprache Sathya Sai Babas vor westlichen Delegierten der 2. Weltkonferenz in Prasanthi Nilayam am 24. November 1975.
3. überarbeitete und erweiterte Auflage 2024
138 Seiten mit vielen Bildern, Softcover
Bestell-Nr. 1194
ISBN 978-3-96571-010-8
Ihr alle habt durch Bücher, Freunde und Devotees von Sai Baba gehört. Das ist Jnātum. Sobald ihr von Baba hört, entwickelt ihr die Sehnsucht: „Ich will nach Indien fahren, Baba sehen und mit ihm sprechen.“ Ihr kommt nach Puttaparthi, habt Babas Darshan, seht ihn und er sieht euch. Das ist Drashtum, die Freude, die dem Sehen entspringt. Aber das ist kein vollkommenes Glück. Nur nachdem Swami euch zum Interview ruft, mit euch spricht, eure Zweifel klärt und euch bei euren Problemen hilft, habt ihr Praveshtum und seid wahrhaft glücklich. Dann ist euer Glück vollkommen. Die verschiedenen Stufen sind also, von Swami zu hören und um ihn zu wissen, zu kommen und Swami zu sehen und dann die liebevolle Verbindung mit Swami zu erfahren. Das ist das Geheimnis des Vedānta.
Wenn ihr euch die Frage stellt: „Warum bin ich nach Indien gekommen?“, lautet die Antwort: „Um spirituellen Fortschritt zu erlangen.“ Aber dann müsst ihr euch noch eine weitere Frage stellen: „Ich bin für spirituellen Fortschritt hierhergekommen; aber folge ich hier meinen spirituellen Zielen oder lasse ich mich ablenken, indem ich mich in viele weltliche Dinge verwickle?“ Bei eurem spirituellen Streben, für das ihr hierhergekommen seid, sollte es nur eine Linie und Richtung geben, und zwar die direkte Verbindung zwischen Sai Baba und euch, von Herz zu Herz und Liebe zu Liebe. Konzentriert euch ganz auf die Entwicklung dieser einen Beziehung. Ihr seid aus einem spirituellen Grund hierhergekommen; verliert euch deshalb nicht in allen möglichen Arten von Ablenkungen und unnötigen Aktivitäten. Ihr pflegt derzeit Beziehungen mit allen Arten von Menschen, aber dies wird euren Fortschritt auf dem spirituellen Weg nur behindern.
Als Erstes solltet ihr jegliches ausufernde Reden vermeiden. Zuviel Reden ist nicht gut. Wenn ihr jemandem begegnet, den ihr kennt, genügt folgender Austausch: „Hallo. Hallo. Wie geht es dir? Wie geht es dir? Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen.“ Oder begrüßt einander einfach mit „Sai Ram“ und geht weiter. Das genügt. Aber ihr verhaltet euch heute nicht so, sondern entwickelt mit allen Arten von Menschen Beziehungen. Manche von euch kommen allein und entwickeln dann Bindungen und Beziehungen. Erst entsteht eine Freundschaft, dann eine Beziehung, die schließlich als Ehemann und Ehefrau endet. Das ist nicht gut. Ihr seid gekommen, um Swami zu sehen. Lasst euch davon nicht ablenken. Alles, was ihr hier tut, sollte nur dem Zweck dienen, eure Verbindung mit Swami zu vertiefen.
Swami wiederholt oft den Rat, der in Eisenbahnwaggons geschrieben steht: „Weniger Gepäck schafft mehr Bequemlichkeit und macht das Reisen zum Vergnügen.“ Reduziert eure Wünsche, und diese Reise zu Sai kann für euch zur wahren Freude werden. Es ist vielleicht nicht leicht für euch, Sai zu verstehen. Da Sai wie ein gewöhnlicher Mensch spricht und sich frei unter euch bewegt, lasst ihr euch vielleicht täuschen und denkt, er sei wie jeder andere Mensch. Aber das ist nicht der Fall. Das gesamte Universum liegt in Sais Händen. Sai kann die gesamte Welt in einem Augenblick transformieren. Gold, Diamanten, alles ist in Sais Händen. Ihr missversteht dieses Sai-Phänomen. Durch eine Handbewegung von Swami erscheint augenblicklich ein großer Diamant (Sai Baba bewegt seine Hand und ein großer schöner Diamantring erscheint, der wieder verschwindet, als Swami einmal darauf bläst. Von den in der Halle sitzenden Devotees kommen Ausrufe großen Staunens und der Freude). Alles, was Swami beschließt, hat zu geschehen. Nicht alle können das wahre Wesen der Göttlichkeit verstehen. Dafür braucht es Glaube und Vertrauen.
Selbstvertrauen ist der erste Schritt, um Glauben zu entwickeln. Wenn ihr Selbstvertrauen besitzt, erreicht ihr Selbstzufriedenheit. Selbstvertrauen ist das Fundament, auf dem das Gebäude der Selbsterkenntnis errichtet wird. Selbstzufriedenheit sind die Mauern und Selbstaufopferung das Dach. Nur wenn ihr bereit seid, euch selbst völlig zu opfern, werdet ihr das Gebäude der Selbsterkenntnis betreten können. Das Wichtigste ist deshalb eure Bereitschaft, alles um Gottes willen zu opfern.
Verschwendet keinen einzigen Augenblick eurer Zeit. Solltet ihr als Gruppe zusammenkommen, diskutiert nur gute Dinge. Haltet euren Geist (mind) auf Gott gerichtet und sprecht nur über ihn. Diskutiert keinerlei persönliche Angelegenheiten und sprecht nicht über diesen und jenen. Sprecht niemals, niemals schlecht über jemanden. Das Göttliche existiert in jedem. Wann immer ihr schlecht über jemanden sprecht, redet ihr schlecht über Gott. Das Beste wäre, überhaupt zu vermeiden, mit irgendjemandem zu sprechen, stattdessen Stille zu bewahren und euch so viel wie möglich in euch selbst zu versenken.
Viele von euch sind aus einer Entfernung von Tausenden von Meilen hierhergereist. Aber statt innerhalb des Bereichs von Prasanthi Nilayam zu bleiben, schlendert ihr draußen herum. Draußen sind die Schwingungen alle weltlich; ihr könnt leicht in schlechte Gesellschaft geraten und Kontakte eingehen, die euch spirituell schaden. Zieht den besten Nutzen aus der spirituellen Atmosphäre, dem höchsten Frieden und den göttlichen Schwingungen, die hier in Prasanthi Nilayam konzentriert sind. Bitte vermeidet jegliche Beziehungen, vor allem mit Fremden. Lasst die liebevolle Beziehung zwischen Baba und euch die einzige Verbindung sein. Diese Verbindung ist direkt; Baba hat keine Botschafter. Sich nach dieser direkten Herz-zu-Herz-Verbindung zu sehnen, ist wahre Hingabe.