Ort der Sehnsucht – Prashanti Nilayam
Norbert Nicolaus
Sehnsucht, gespeist aus den Erinnerungen von Devotees, die in den vergangenen 40 Jahren den „Ort des höchsten Friedens“ im Süden Indiens besucht haben. Dieser umfangreiche Bildband vereint ausgesuchtes Fotomaterial mit kurzen Berichten und Erfahrungen aus Sathya Sai Babas Aschram und dem „Dorf“ Puttaparthi.
Format 23 x 28 cm (Querformat)
143 Seiten, Hardcover mit Umschlag
1. Auflage 2022
Bestell-Nr. 1031
ISBN 978-3-96571-005-4
VORWORT
DIE SEHNSUCHT
„Schrittweise steigert sich in euch der Wunsch, den Darshan des Herrn, das heißt ein direktes, persönliches Erleben durch den Anblick des Herrn zu bekommen. Aber wie könnt ihr das erreichen? Es wird nicht einfach geschehen, nur weil ihr es euch wünscht. Ihr müsst euch danach sehnen, ihr müsst ständig intensiv danach trachten, den Herrn zu sehen.“ – so lesen wir es in den Vorträgen zur Bhagavad Gita.
Hier spricht es Sathya Sai Baba ganz unmissverständlich aus, welche Art Sehnsucht die Devotees nach Prashanti Nilayam führen sollte. Es ist nicht der Ort, es sind nicht die Tempelanlagen oder die zahlreichen Feste, die im Aschram gefeiert werden – es ist der Herr selbst!
Schon Jakob Böhme, der großen Mystiker des 16. Jahrhunderts, schrieb, dass die ganze Natur auf dem Prinzip des Sehnens beruhe und dass das Sehnen des Menschen nach Gott seine Ursehnsucht sei. Er spricht vom „Sehnen der Finsternis nach dem Licht und der Kraft Gottes“. Sehnsucht beziehe sich letztendlich immer auf das höchste Ziel des Menschen – es sei ein Wesenszug der Schöpfung, zu seinem Schöpfer zurückkehren zu wollen. Der deutsche Theologe und Philosoph Friedrich Schleiermacher (1768-1834) sieht in der Sehnsucht sogar der „Ursprung aller Religion“.
War es diese Art Sehnsucht, die Devotees bewegte und noch heute bewegt, sich immer wieder auf die Reise nach Prashanti Nilayam zu begeben – obwohl Sai Baba lehrt, dass wir Gott nur im Innern unseres Herzens finden?
Jahrzehnte lang zog es immer wieder Menschen aus der ganzen Welt nach Prashanti Nilayam, ihn zu sehen, seinen Ansprachen zuzuhören und um seinen Segen zu bitten. Für sie war Prashanti Nilayam der „Ort der Sehnsucht“.
Viele kamen mit Zweifeln, Vorurteilen oder Problemen nach Prashanti Nilayam und kehren heim voller Liebe im Herzen, in Seelenfrieden und inspiriert, zu Hause in ihrem Wirkungsfeld ein mehr auf Gott ausgerichtetes Leben zu führen.
Was ihnen blieb, waren Erinnerungen und manchmal auch eine persönliche Begegnung mit Sai Baba. So spirituell erhebend jeder Moment mit ihm auch gewesen sein mag, es ging nicht um seine Person, sondern um das, wozu er gekommen war: die Wiederbelebung der unvergänglichen Lehren aller Religionen mit ihren zentralen menschlichen Werten Wahrheit, Rechtes Handeln, Friede, Liebe und Gewaltlosigkeit.
Mögen wir uns in Dankbarkeit dieser Begegnungen erinnern und aus seinen unzähligen spirituellen Belehrungen unseren Nutzen ziehen. Die vorliegende Veröffentlichung ist diesen Erinnerungen gewidmet und versucht, sie in den wenigen zur Verfügung stehenden Seiten in Wort und Bild noch einmal lebendig werden zu lassen. Mögen sie dazu inspirieren, sich tiefer mit Leben, Lehre und Werk Sathya Sai Babas zu befassen.
Norbert Nicolaus
Bellenberg am 07.03.2022